
Das mobiles Arbeiten ist aus unserer Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Immer wieder zeigen verschiedene Studien, dass es die Lebenszufriedenheit steigern kann und insbesondere für Selbstständige und Freiberufler ist die maximale Unabhängigkeit eine der größten Triebfedern bei der Gründung des eigenen Business. Es liegt also nahe, dass gerade sie sich für mobiles Arbeiten interessieren.
In diesem Beitrag zeigen wir dir die Vor- und Nachteile auf und geben Tipps für die Einrichtung deines eigenen mobilen Büros.
Mobiles Arbeiten ist an sich nicht neu – aber heute allgegenwärtig
Eigentlich ist mobiles Arbeiten kein neues Phänomen. Dienstleister wie Handwerker, Techniker oder Außendienstmitarbeiter sind traditionell darauf angewiesen, ihre Aufgaben vor Ort beim Kunden zu erledigen. Diese Form der mobilen Arbeit war lange Zeit an körperliche Präsenz und branchenspezifische Abläufe gebunden – Werkzeuge, Maschinen oder persönliche Beratung machten sie notwendig.
Der entscheidende Wandel kam mit der zunehmenden Digitalisierung. Heute lassen sich viele Tätigkeiten, die früher an den festen Schreibtisch im Büro gebunden waren, flexibel von nahezu jedem Ort aus erledigen – sei es vom Homeoffice, dem Coworking Space, dem Hotelzimmer oder unterwegs im Zug. Alles, was mit Laptop, Tablet oder Smartphone zu tun hat, kann theoretisch auch mobil bearbeitet werden – vorausgesetzt, die technischen und organisatorischen Voraussetzungen sind erfüllt.
Dabei beschränkt sich mobiles Arbeiten längst nicht mehr nur auf typische „digitale Nomaden“ wie Grafikdesigner, Texter oder IT-Freelancer. Auch klassische Büroberufe profitieren zunehmend davon. Ob Buchhaltung, Personalverwaltung, Kundenkommunikation oder Projektmanagement – administrative Aufgaben lassen sich durch cloudbasierte Softwarelösungen, digitale Dokumentenablagen und Kommunikationsplattformen nahezu vollständig online abwickeln. Besonders in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) hat sich in den letzten Jahren ein grundlegender Kulturwandel vollzogen: Die physische Anwesenheit im Büro verliert an Bedeutung, Flexibilität und Ergebnisorientierung gewinnen.
Ein weiterer Treiber für diese Entwicklung war die Corona-Pandemie. Sie zwang viele Unternehmen dazu, in kürzester Zeit Homeoffice-Lösungen umzusetzen. Was zunächst als Notlösung begann, entpuppte sich schnell als funktionierendes Arbeitsmodell mit zahlreichen Vorteilen – sowohl für Arbeitgeber als auch für Mitarbeitende. Die Erfahrungen dieser Zeit wirken bis heute nach und haben die Erwartungen an moderne Arbeitsbedingungen nachhaltig verändert.
Mobiles Arbeiten eröffnet nicht nur neue Freiheiten, sondern stellt auch neue Anforderungen: an Führung, Kommunikation, Datenschutz und IT-Sicherheit. Gleichzeitig bietet es enormes Potenzial – etwa zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zur Erschließung neuer Fachkräftepotenziale oder zur Effizienzsteigerung durch selbstbestimmteres Arbeiten.
Kurz gesagt: Mobiles Arbeiten ist längst mehr als ein Trend. Es ist ein integraler Bestandteil der modernen Arbeitswelt – branchenübergreifend, technologiegetrieben und mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die Arbeitskultur.
Was spricht gegen das mobile Büro?
Während viele Arbeitnehmer und typische freie Berufe längst flexibel arbeiten können, hinken manche Gründer und Selbstständige auf diesem Gebiet noch hinterher. Klar, es hat Vorteile, deinen Kunden einen festen Standort als Ansprechpartner bieten zu können. Außerdem gibt es so viele Dinge, um die du dich als Selbstständiger ständig kümmern musst, dass mobiles Arbeiten manchmal unmöglich erscheint. Es ist ja schon schwer genug, mal Urlaub zu machen.
Wenn du dein Geschäft neben dem eigentlichen Büro auch auf dem heimischen Balkon, im Zug oder im Lieblingscafé betreibst, kann das Nachteile mit sich bringen. Deine ohnehin schon knappe Zeit könnte noch weiter schrumpfen, weil die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit stärker verschwimmen. Aber mit etwas Achtsamkeit kannst du diese negativen Effekte vermeiden.
Und was spricht dafür?
Kurz gesagt: Eine ganze Menge! Die Vorteile liegen auf der Hand: weniger Zeitverluste durch Anfahrten, ein Arbeitsumfeld ganz nach deinen eigenen Wünschen, bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie – und vieles mehr. Und klar ist auch: Wer rausgeht, sammelt Eindrücke. Eine neue Umgebung bringt frische Impulse und kann helfen, festgefahrene Projekte wieder in Schwung zu bringen. Die Abwechslung vom klassischen Büro oder Homeoffice kann sich also richtig lohnen.
Wenn du zum Beispiel in den Biergarten gehst, um zu arbeiten, kommst du vielleicht locker ins Gespräch mit anderen – und knüpfst nebenbei einen neuen Kontakt. Wichtig ist dabei natürlich, wie gut du dich auf deine Aufgaben fokussieren kannst. Viele bevorzugen dafür unterwegs auch ruhigere Orte.
Interessant sind außerdem die praktischen Vorteile fürs Administrative:
Auf dem Weg zu einem wichtigen Kunden noch schnell ein Angebot erstellen, es deinem Geschäftspartner schicken und gemeinsam durchsprechen – und dann dem Kunden direkt am Tablet präsentieren? Oder direkt nach einem Messegespräch einen neuen, vielversprechenden Kontakt in deiner Verwaltungssoftware anlegen?
Genau das sind die echten Stärken mobilen Arbeitens. Genauso wie das Szenario auf unserem Beitragsbild: einfach am Strand die Auswertungen oder das Online-Konto checken und schnell einen Zwischenstand einholen, wie der Laden läuft.
Übrigens: Ein spannendes Beispiel liefert die Handwerkskammer Münster (PDF) zur mobilen Auftragsbearbeitung im Handwerk. Es zeigt, wie verschiedene Branchen nicht nur bei der eigentlichen Arbeit, sondern auch bei der notwendigen Verwaltung von mobilen Lösungen profitieren.
So richtest du dein mobiles Büro ein
Mobiles Arbeiten umzusetzen, ist gar nicht schwer. Es gibt inzwischen viele Cloud-basierte Angebote auf dem Markt, etwa von Microsoft oder Google, die dir auch bei der Zusammenarbeit mit Partnern oder festen Mitarbeitern helfen. Technologisch hat sich hier viel getan, und die Sicherheitsstandards sind bei vielen Anbietern hoch. Außerdem bieten dir Cloud-Daten eine zusätzliche Rückversicherung: Geht deine Festplatte kaputt, während der Steuerprüfer klingelt? Kein Problem, wenn deine wichtigen Dokumente und Buchführungsdaten auch extern gespeichert sind.
Hier ein paar praktische Gadgets, die dir das mobile Arbeiten erleichtern:
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Mobiles Internet, damit du jederzeit auf deine Cloud-Dokumente zugreifen oder noch schnell ein LinkedIn-Profil checken kannst.
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Ein Laptop-Schloss als zusätzliche Absicherung.
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Eine Powerbank für Handy und Tablet.
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Steckdosen-Adapter für internationale Reisen.
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Kopfhörer – fast das wichtigste Tool, um Ablenkungen auszublenden.
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Stift und Papier – immer noch das flexibelste Notizwerkzeug.
Tipp: Mit praktischen Software-Tools wie WISO MeinBüro Rechnungen erstellest du auch Angebote und Rechnungen von Überall aus.